Die letzten zwei Wochen in Kitogani
Oktober 13, 2021

Mittlerweile bin ich schon 4 Wochen auf Sansibar in Jozani, Kitogani. Heute geht es für mich in ein anderes Camp nach Nungwi. Die letzte Woche waren wir nur noch drei Freiwillige (Lisa, Vincent und ich). Mit den beiden hab ich meine ganze Zeit hier verbracht. Zwei Jungs sind wieder nach Hause geflogen (die waren auch schon länger hier als ich gekommen bin). Und Mattheo ist in das Camp am Kilimanjaro gegangen, wo ich dann auch später noch hingehe. Das heißt den treff ich dann dort wieder (leider nur für eine Woche, da er dann noch woanders hinreist). Und Vincent kommt dann eine Woche nach mir auch noch in das Camp am Kilimanjaro (dann kenn ich da immerhin schon jemanden).

Die letzten zwei Wochen gab es auch teilweise noch neue Aufgaben bei der Arbeit. Zum Beispiel haben wir mittlerweile auch mal Mangroven gepflanzt. Das ist voll cool, nur ist der Boden wegen der Flut sehr matschig gewesen und wir waren danach komplett dreckig. Aber nach der Arbeit ist man hier eh immer dreckig. Um die Mangroven zu pflanzen haben wir erst mal die Samen von den Bäumen geholt. Shaury (ein Leiter hier im Camp) ist dann die Mangroven hochgeklettert (und das in Flip Flops) und hat dann die Samen geerntet und wir haben sie dann einfach in den Matsch gesteckt. In ein paar Wochen wachsen dann da die Mangroven. Sonst haben wir das Reservat von den Schildkröten ein bisschen aufgeräumt. Also die Wege von den Ästen und teilweise auch größeren toten Bäumen befreit.

Wir haben an den Wochenenden auch wieder Ausflüge unternommen.

An einem Tag sind wir nach Stonetown gefahren. Die Daladala Fahrt dort hin war wieder sehr abenteuerlich. Auf der Hinfahrt saß ich rückwärts auf einem Wasserkanister auf dem Boden und darunter lagen noch paar Holzpaletten. Gemütlich ist zwar anders, aber es war trotzdem ganz lustig. Der Mann, der da das Geld einsammelt ist dann auch immer wieder während der Fahrt aufs Dach geklettert und hat da zum Beispiel Kartoffelsäcke oder Reissäcke verstaut. In Stonetown sind überall so kleine Läden. Man kann eigentlich immer beim Preis verhandeln. Preisschilder stehen nicht dran. Wenn man dann fragt sagen die immer einen sehr hohen Preis und meistens bekommt man es dann am Ende für weniger als die Hälfte von dem Preis, der vorgeschlagen wurde. Stonetown ist auch sehr schön, aber ziemlich voll. Nach ein paar Stunden ist es schon anstrengend, vor allem wenn man alle paar Minuten fast von Motorradfahrern umgefahren wird, die meinen sie müssten durch die engsten Gassen durchrasen. Aber sonst sind die Leute generell sehr freundlich hier. Nur ist es erstaunlich wie viel Müll überall liegt. Ich hab bis jetzt auch so gut wie keine Mülleimer gesehen. Die Leute schmeißen ihren Müll einfach irgendwohin. Komisch ist nur, dass es verboten war Plastiktüten nach Sansibar einzuführen, obwohl hier auf Müll gar nicht geachtet wird.

Wir haben auch eine Mangroven/ Village Tour gemacht und sind dann erst auf einem Nature Trail gelaufen und haben dann die unterschiedlichen Pflanzen, Früchte und Gewürze, die es hier gibt, erklärt bekommen. Fast jede Pflanze wird für irgendwas genutzt. Die meisten Blätter werden als Medizin verwendet, vieles gegen Kopfschmerzen und Bauchschmerzen. Andere werden auch genutzt, um den Teufel zu verjagen. Es gibt auch so Seifenbäume. Wenn man von denen die Frucht mit bisschen Wasser in die Hand nimmt, dann schäumt die Frucht wie richtige Seife auf und riecht auch noch gut. Früher wurden zum Waschen immer die Soapberries verwendet. Und auch von den Palmen wird alles verwendet. Mit den Palmblättern werden Häuser gebaut. Und auch die Schalen von den Kokosnüssen werden getrocknet und dann zu Seilen gemacht. Das sieht bei den Einheimischen immer so einfach aus wie die das machen. Aber wir haben es dann auch mal ausprobiert und es ist ziemlich schwer. Die Frauen machen daraus auch ganze Taschen und Körbe oder flechten damit Teppiche.

Die Männer hier können fast alle auf Palmen hochklettern, und das ohne Sicherung. Wir haben mal auf einer Tour eine Kokosnuss zum trinken und danach zum essen bekommen und dann ist unser Führer da einfach komplett ohne Sicherung auf eine 20m hohe Palme hochgeklettert und hat paar Kokosnüsse runtergeschmissen. Oft fallen auch die Kokosnüsse einfach so runter und auch riesengroße Palmblätter, wo man dann immer aufpassen muss, dass man von denen nicht erschlagen wird.

An unseren anderen freien Tagen sind wir einfach bisschen auf der Insel rumgefahren und haben ein paar Orte und Strände erkundigt. Ich war jetzt auch mal ganz im Süden in Kizimkazi, da gab es allerdings nicht viel außer Strand (es gab nicht mal nen Restaurant zum Essen). Als Abschluss sind wir dann gestern alle zusammen Essen gegangen.

Das Camp hier ist wirklich schön und man hat eigentlich jeden Tag neue Dinge erlebt. Meine Leiter (Deo, Shaury und Minimo) sind sehr lustig und waren auch die meiste Zeit im Camp, sodass es nie langweilig wurde. Also sie haben uns nicht nur zur Arbeit begleitet und uns da alles erklärt, sondern haben meistens mit uns gegessen und zum Beispiel Uno gespielt. Die drei und natürlich Vincent und Lisa werde ich sehr vermissen, aber ich freu mich auch schon auf das Camp in Nungwi und auf die Leute dort.

Polepole, Kendwa

Polepole, Kendwa

In der zweiten Woche ist noch eine neue Freiwillige aus den USA gekommen. Jetzt reden wir hier viel mehr Englisch, was eigentlich auch gut ist, dann lern ich noch bisschen besser Englisch. Also wohnen wir jetzt zu dritt in unserem Zelt.Was auch sehr entspannt ist, ist...

Ankunft, Tagesablauf, Prison Island

Ankunft, Tagesablauf, Prison Island

Beim Hinflug hat alles gut geklappt. Nur das Visum dann in Zanzibar zu beantragen war, wie erwartet, bisschen komplizierter, aber am Ende hab ich das richtige bekommen. Vom Flughafen wurd ich dann direkt abgeholt und nach Kitogani in das Jozani Forest Camp gefahren....