Ankunft, Tagesablauf, Prison Island
September 22, 2021
Beim Hinflug hat alles gut geklappt. Nur das Visum dann in Zanzibar zu beantragen war, wie erwartet, bisschen komplizierter, aber am Ende hab ich das richtige bekommen. Vom Flughafen wurd ich dann direkt abgeholt und nach Kitogani in das Jozani Forest Camp gefahren. Dort wurde ich dann sehr herzlich von meinem Leiter Deogratius (Deo) und Minimo und den anderen Freiwilligen empfangen. Mir wurde dann alles gezeigt und erklärt. Deo hat mir auch viel über die Geschichte und Religion hier in Sansibar erzählt und wie man sich hier verhalten sollte. Sobald man das Camp verlässt sollte man Schultern und Knie bedecken, was bei 30 Grad nicht ganz soo toll ist. Die Leute hier sind alle sehr nett und freundlich. Man begrüßt hier jeden dem man begegnet und ruft „Jambo“ als Begrüßung. Meistens wird immer noch kurz Smalltalk geführt: „Habari/ Mambo vipi “ (wie gehts?), „Poa/ save,“ (gut) und „Ahsante sana“ (vielen Dank) sind eines der wichtigsten Wörter in Suaheli hier, die man auf jeden Fall braucht. Es ist auch sehr lustig den Leuten hier deutsch beizubringen (oder es zumindest zu versuchen).

Die Unterkunft ist auch ganz entspannt. Hier ist nur noch ein anderes Mädchen (Lisa), mit der ich auch zusammen in einer Art Holzhütte mit Zelt wohne. Im Zelt ist ein Holzboden drinnen und ganz hinten ist auch noch eine Dusche und eine Toilette im Zelt. Nur wird man morgens spätestens um 7 Uhr wach von dem krähendem Hahn, der dann auch durchgehend Lärm macht bis um 9 Uhr. Um 7:30/ 8 Uhr gibt es meistens Frühstück, manchmal auch später. Insgesamt sind wir momentan 6 Freiwillige und es können zum Glück auch alle deutsch sprechen. Wahrscheinlich kommen die nächsten Wochen noch welche dazu, aber zwei gehen auch nächste Woche schon.

Wenn alle bereit sind geht es dann immer los zu den einzelnen Projekten. Meistens fahren wir mit den Fahrrädern hin. Nur die Wege hier sind eher wie Mountainbike-Strecken, also ist jeden Tag immerhin ein kleines Sportprogramm dabei. Manchmal fährt man auch bis zu 30 min zu den Projekten hin. Die Projekte sind sehr unterschiedlich und bis jetzt waren alle sehr cool. Gleich am ersten Tag sind wir nachmittags Seetang ernten gegangen und haben damit die Schildkröten gefüttert. Die Schildkröten waren in einem Reservat und wurden gerettet, da sie sonst von Fischern gefangen und gegessen werden. Wir haben auch Affen, Riesenschildkröten und Schlangen gesehen.

Wir waren auch mal in einer Schule, wo wir dann mit den Kindern bisschen Sport gemacht haben. Die Kinder sind total freundlich und sehr gut erzogen. Wir sollten die Kinder dann auch unterrichten, was jedoch nicht ganz so gut geklappt hat, da die meisten kaum englisch können und auch noch sehr klein waren und sehr laut. Sonst arbeiten wir auch viel auf Farmen und gießen Pflanzen, ernten Unkraut oder pflanzen neues. Einmal haben wir bei den Tomatenplantagen alle Seile abgemacht und aufgerollt, wo die Tomaten befestigt waren zum wachsen. An den meisten Tagen haben wir jeweils vormittags und nachmittags ein unterschiedliches Projekt und dazwischen gehts zurück ins Camp zum Mittagessen.

Das Essen hier ist auch sehr lecker. Fast jeden Tag gibt es mittags oder abends Reis/ Reisbrei. Oft auch Kartoffeln oder Bohnen und viel Brot Ähnliches Gebäck. Morgens gibt es auch immer unterschiedliches. Manchmal so eine Art Brötchen mit süßem Teig oder Quarkbällchen. Meistens weiß man auch nicht genau, was man da isst, aber es schmeckt gut. Nach dem Abendessen spielen wir oft zusammen noch ne Runde Uno.

An den Wochenenden haben wir immer frei und können machen was wir wollen. Am ersten Wochenende sind wir dann alle zusammen an den Strand nach Paje gefahren. Das Meer ist unglaublich schön hier und das Wasser komplett türkis und klar. Und wir haben einen Ausflug nach Stone Town gemacht und sind von dort aus dann mit dem Boot auf eine Sandbank gefahren und waren schnorcheln. Ich habe auch paar Fische gesehen und die Korallen waren auch sehr cool. Dann sind wir noch weiter nach Prison Island gefahren. Früher wurde die Insel genutzt um Sklaven zu züchtigen, dann war sie ein Gefängnis und dann eine Quarantäne Station für Gelbfieber Erkrankte. Jetzt leben Riesenschildkröten dort. Die älteste die wir dort gesehen haben ist 150 Jahre alt.

Auch wenn die Arbeit ziemlich anstrengend ist, macht es sehr viel Spaß und ist auch wichtig um die Tiere zu schützen und die Einheimischen hier zu unterstützen.
(Unter „Bilder“ sind noch mehr Fotos hochgeladen.)

 

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