Die letzten Wochen waren auch nochmal sehr spannend. Es sind noch neue Leute gekommen: ein junger Mann und eine Familie. Also sind wir jetzt insgesamt 10 Freiwillige. Von der Arbeit her hat sich nicht viel geändert. Wir arbeiten immer noch viel in der Tree Nursery, sind aber auch die letzten Wochen oft zu den Community Leuten auf die Farmen gegangen und haben da mitgeholfen, das Feld umzugraben oder zum Beispiel Karotten zu ernten oder anderes zu pflanzen. Einmal mussten wir auch Kuhscheiße an Bananenbäume verteilen. Sonst haben wir sehr viel aus Holz gebaut. Jedes Zelt hat ein Schuhregal bekommen und momentan versuchen wir noch eine Couch zu bauen.
Das College ist nicht weit von unserem Camp weg, deswegen kommen da auch oft Studenten zu uns und helfen mit bei der Arbeit. Letzte Woche haben wir dann auch das College besucht und haben von Stella (sie hat das College schon abgeschlossen) eine Tour bekommen. Es ist echt sehr groß und auch relativ modern und schon vergleichbar mit den von Europa. Auf dem Weg zum College hat uns Stella dann auch ihr Haus gezeigt, damit wir sehen konnten wie sie wohnt. Die Leute hier wohnen alle immer mit der ganzen Familie (Onkel, Tante, Oma, Opa, Cousinen,…) zusammen in einem oder mehreren kleinen Häusern. Rund um den Kilimanjaro Leben die Chagga-Völker und deswegen hat meistens jede Familie noch ein altes Chagga Haus. Die Häuser sind sehr klein und neben dem Bett steht immer eine Kuh und eine kleine Küche ist auch noch drin. Bei Stella lebt anscheinend immer noch die Mutter im Chagga Haus.
Mittwochs ist immer Community Tag. Das heißt jeden Mittwochvormittag kommen die Frauen der Community hoch zu uns ins Camp und arbeiten mit uns zusammen zum Beispiel in der Tree nursery oder generell im Camp. Oft mähen wir den Rasen bzw. schlagen mit ner scharfen Metallstange immer hin und her über den Rasen.
Nach so 2-3 Stunden Arbeit gibt es dann von Habiba (eine der Koordinatorinnen) einen Englisch-Suaheli Unterricht. Das heißt den Frauen wird Englisch beigebracht und uns währenddessen ein bisschen Suaheli. Nur sprechen die meisten Leute hier Chagga. Viele können zwar auch Suaheli aber leider nicht alle.
An den Wochenenden haben wir auch wieder Ausflüge gemacht. Einmal ging es zum Materuni Wasserfall mit anschließender Kaffee-Tour. Der Wasserfall ist 80m hoch und war sehr beeindruckend. Leider sind wir nicht ins Wasser gegangen, weil es sehr kalt war. Danach wurden uns dann die einzelnen Schritte gezeigt, wie man Kaffee herstellt und wir haben dann auch den selbst hergestellten Kaffee danach getrunken. Kaffee Fan bin ich immer noch nicht, aber es hat ganz in Ordnung geschmeckt.
Momentan ist hier auch eine kleine Regenzeit bzw. eigentlich hätte sie Anfang November sein sollen, aber die hat sich verspätet. Deswegen regnet es zur Zeit leider fast jeden Tag. Aber zum Glück nicht den ganzen Tag, sondern meistens mittags für 1-2 Stunden und dann abends/ nachts manchmal die ganze Zeit. Ab und zu regnet es auch mal morgens. Wenn es regnet, dann sehr stark, sodass man sich oft gar nicht mehr unterhalten kann. Problem ist nur, dass dann auch die Wäsche nicht trocknet oder dann immer wieder nass wird. Aber wenn man dann runter nach Moshi fährt, merkt man nichts von der Regenzeit. Da hat es immer noch 30 Grad oder sogar mehr und es regnet nicht.
Letztes Wochenende bin ich nach Arusha gefahren, um dort eine Freundin zu treffen, die ich auf Sansibar kennengelernt habe. Hin bin ich mit dem Bus gefahren. Das war bisschen kompliziert, da es hier keine Fahrpläne gibt, wann und auch wo der Bus anfährt (der Busbahnhof in Moshi ist nämlich riesengroß). Aber die Leute sind alle sehr nett und haben mir dann gezeigt in welchen Bus ich muss. Arusha ist eigentlich sehr ähnlich zu Moshi, nur bisschen größer. Die Nacht hab ich dann in einer Gastfamilie geschlafen. War ganz interessant, das mal mitzuerleben. Dann sind wir am nächsten Tag noch in eine Kunstgalerie gegangen. Und bei der Rückfahrt haben wir es dann tatsächlich geschafft mit dem Zug zu fahren. Der fährt nämlich nur 2 mal in der Woche und eigentlich hatten wir keine Ahnung an welchem Tag und wussten auch nicht zu welcher Uhrzeit. Aber in der Gastfamilie hab ich eine andere Freiwillige getroffen, die zufällig einen kannte der das wusste und dann hatte das sogar von der Uhrzeit ganz gut gepasst. Die Zugfahrt war dann sehr holprig, aber die Landschaft war sehr schön. Und es war extremst billig, also wir haben für 2h Zugfahrt gerade mal 1.500 Schillinge bezahlt (umgerechnet ungefähr 60 ct).